WAS MICH ALS MENSCH

Schwierige Themen und deren Bewältigung, sogenanntes Coping, begegneten mir bereits als kleines Kind. So faszinierten mich gesellschaftliche Tabuthemen schon sehr früh. Woher zieht ein Mensch seine Stärke und Kraft, also seine Resilienz? Was braucht es, dass ein Leben von Erfüllung und echter Lebensqualität geprägt ist? Diese Fragen stehen auch heute im Vordergrund meiner täglichen Arbeit. Ebenso Menschen und ihre Geschichten, die sie über andere und sich erzählen. 
Besonders geprägt hat mich meine Arbeit als Psychologin im palliativen Bereich. Rückblickend betrachte ich es als eine grosse Ehre und ein Privileg, Menschen mit einer terminalen Erkrankung begleiten zu dürfen. 
Ebenso prägend war meine Arbeit im therapeutischen Setting. Liebe und Stärke gehen häufig über das harte Kalkül und den Verstand. Ich durfte wiederholt erfahren, dass die Stereotypen über Menschen mit einer psychischen Störung NICHT stimmen. So begegneten mir während meiner psychotherapeutischen Arbeit viele kompetente, starke und resiliente Menschen. Ich empfinde eine grosse Dankbarkeit gegenüber den Menschen, welche mir während dieser Zusammenarbeit eine grosse Portion Vertrauen und Verletzlichkeit während einer für sie schwierigen Zeit zeigten. Beratende oder therapeutische Arbeit ist für mich eine Kooperation auf Augenhöhe, kein von oben herab. Die professionelle, empathische und vertrauensvolle Beziehung ist das Herzstück einer erfolgreichen Zusammenarbeit.

Kein Lebensereignis hat mich so verändert und bestärkt, wie das Muttersein. Die Glücksmomente und Herausforderungen, welche dieser neue Lebensabschnitt mit sich bringt, sind schlicht überwältigend. Die frauenspezifischen Themen, die sich mir eröffneten, haben deswegen einen ganz besonderen Platz in meinem Leben und in meiner Arbeit. 

geprägt hat